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Auszeichnung der ÖGHMP für Saskia Seiser

Die Österreichische Gesellschaft für Hygiene, Mikrobiologie und Präventivmedizin (ÖGHMP) verleiht alle zwei Jahre den von der METEKA GmbH gestifteten Preis für Krankenhaushygiene. Dieser wurde im Mai 2024 an Saskia Seiser, MSc. für ihre in Scientific Reports veröffentlichte Arbeit „Comparative assessment of commercially available wound gels in ex vivo human skin reveals major differences in immune response-modulatory effects“ verliehen.

Die faszinierende Welt der Wundheilung: Wie antiseptische Wirkstoffe die Regeneration unserer Haut revolutionieren

Die menschliche Haut schützt den Körper durch eine Kombination aus physischer Barriere, chemischer Abwehr und immunologischen Mechanismen vor einer Vielzahl von Krankheitserregern. Bei Verletzungen wird die Hautbarriere durchbrochen, wodurch das Eindringen von Pathogenen erleichtert und somit das Risiko einer Infektion stark erhöht wird. Eine rasche Wundheilung ist somit essenziell, um die Hautbarriere wiederherzustellen und das Eindringen unterschiedlicher Erreger zu verhindern. Ein wesentliches Ziel der modernen Wundbehandlung besteht darin, die Selbstheilungskräfte des Körpers bestmöglich zu unterstützen. Hierzu ist ein tiefes Verständnis der Physiologie der Wundheilung wichtig, um individuelle Therapiestrategien nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen anwenden zu können. Antiseptische Wirkstoffe sind im Rahmen der Wundversorgung sowohl aus dem Blickwinkel der Hygiene als auch der Patientensicherheit besonders vorteilhaft, um nachfolgende Infektionen mit unterschiedlichsten Mikroorganismen (v.a. Bakterien und Pilzen) möglichst zu vermeiden. In unserer Studie konnten wir zeigen, dass verschiedene Wirkstoffe in antiseptischen Wundgelen unterschiedliche Effekte auf die Zellen in der Haut sowie auf Faktoren der Wundheilungskaskade haben und damit die Wundheilung und Geweberegeneration sowohl auf positive als auch negative Weise beeinflussen können. Diese neuen Erkenntnisse lassen also vermuten, dass handelsübliche Produkte zur Wundversorgung auch das Tempo des Heilungsprozesses und damit ein wesentliches therapeutisches Ziel beeinflussen können. Diese Erkenntnisse könnten den medizinischen Umgang mit Wunden revolutionieren und die Genesungschancen für Millionen von Menschen weltweit verbessern.

Wissenschaftliches Umfeld

Meine wissenschaftliche Laufbahn begann im Rahmen meines Masterpraktikums an der Universitätsklinik für Dermatologie der Medizinischen Universität Wien, wo ich im Labor von Prof.in Adelheid Elbe-Bürger tätig war. In dieser Zeit beschäftigte ich mich intensiv mit unterschiedlichen ex vivo Hautmodellen und untersuchte die Wirkung antiseptischer Wundgele auf humane Hautzellen und deren Proteom. Durch diese Arbeit entwickelte ich eine tiefgehende Faszination für die Haut als Immunorgan. Im September 2020 setzte ich meine Forschung als PhD-Studentin in der Gruppe von Prof.in Elbe-Bürger fort. Meine aktuellen Studien konzentrieren sich auf die Immunantwort der Haut auf den Hautpilz Candida auris. Darüber hinaus erforsche ich Strategien zur Bekämpfung von Candida-Biofilmen auf ex vivo Hautmodellen.

Ausgewählte Literatur

1. Seiser, S. et al. Octenidine-based hydrogel shows anti-inflammatory and protease-inhibitory capacities in wounded human skin. Sci Rep 2021 Jan 8;11(1):32. doi: 10.1038/s41598-020-79378-9.

2. Seiser, S. et al. Comparative assessment of commercially available wound gels in ex vivo human skin reveals major differences in immune response-modulatory effects. Sci Rep 2022 Oct 19;12(1):17481. doi: 10.1038/s41598-022-20997-9.

3. Seiser, S. et al. Native human and mouse skin infection models to study Candida auris-host interactions. Microbes Infect 2024 Jan-Feb;26(1-2):105234. doi: 10.1016/j.micinf.2023.105234. Epub 2023 Oct 7.

Saskia Seiser, MSc

Medizinische Universität Wien
Universitätsklinik für Dermatologie
Währinger Gürtel 18-20
1090 Wien

T: +43 (0)1 40400-72190
saskia.seiser@meduniwien.ac.at